Nach den tollen Kultursommern in der Stadt, mit so vielen Live-Auftritten wie nie, mit der Auszeichnung des JazzOpen als Festival des Jahres, mit vielen begeisternden Theater- und Opernabenden und den Filmfestivals war es nicht verwunderlich, dass Stuttgart in den vergangenen Jahren im Ranking der Berenberg-Stiftung Deutschlands vier Mal zur Kulturmetropole Nr. 1 gewählt wurde. 2018 hat die Kulturnachfrage sogar noch bessere Bewertungen bekommen als zuvor. Das spricht für die große Offenheit und kulturelle Neugier des Stuttgarter Publikums.

Stuttgarts attraktive Kulturlandschaft trägt zur hohen Lebensqualität in unserer Stadt bei. Sie ist mittlerweile ein expandierender Wirtschaftszweig und bedeutender Arbeitgeber. Das Städteranking belegt, dass in Stuttgart der Anteil der Beschäftigten sowie die Umsätze in der Kulturwirtschaft je Einwohner*in im Vergleich am höchsten sind. Zudem schafft das kulturelle Angebot einen starken Anreiz, um dringend benötigte Fachkräfte in die Stadt und die Region zu holen.

Stuttgarts vielfältige Kulturlandschaft steht aber auch für den steten Einsatz vieler Kulturschaffender für eine weltoffene und liberale Bürgergesellschaft.

Uns GRÜNEN ist es aus all diesen Gründen besonders wichtig, dass Stuttgart weiter kulturell attraktiv bleibt und machen uns für die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt stark.

Das zeigt sich z.B. bei der Neueröffnung der Wagenhallen, deren Abriss wir GRÜNE verhindert und deren Sanierung wir immer unterstützt haben. Dafür steht auch das Stadtpalais, dessen auch bauliche Öffnung in die Stadtgesellschaft maßgeblich durch uns GRÜNE initiiert wurde. Dass der Wechsel in der Leitung zu so viel frischem Wind geführt hat, dass das Stadtpalais Menschen aller Altersstufen anspricht und auch junge Leute in ein „Museum der Stadt“ lockt, hat alle unsere Erwartungen übertroffen.

2018 hat das Hotel Silber seine Pforten geöffnet und ist nun mehr als ein Lernort, mehr als ein Museum und mehr als ein Geschichtsort. Großartig die Konzeption der Ausstellung und die Programmatik, die bestimmt wird aus dem bürgerschaftlichen Engagement heraus, getragen von der Initiative, dem Land und der Stadt.

Was in Zukunft aus dem leerstehenden Metropol-Kino werden soll? Wir GRÜNE finden, dass dieser zentrale Standort für kulturelle Nutzungen gesichert werden sollte. Es wäre mehr als schade das große Potential dieses geschichtsträchtigen Hauses für kulturelle Nutzungen, für eine Boulderhalle aufs Spiel zu setzen.

Es ist besonders Fritz Kuhn zu verdanken, dass die Villa Berg und der Park wieder in städtischer Hand ist und wir in diesem wunderbaren Ensemble Villa und Park einen weiteren kulturellen Baustein für die Musiklandschaft Stuttgarts planen und auf den Weg bringen können. Weiter Pluspunkt: der Park und die Villa bleiben für die Stuttgarter*innen erlebbar.

Unter der Paulinenbrücke haben wir GRÜNE zusammen mit den Stadtlücken und vielen anderen Initiativen aus der Stadt heraus ein Experiment gewagt. Mit Spannung werden wir weiterverfolgen und unterstützen, dass aus diesem Unort mitten im Herzen Stuttgarts eine Spielfläche verschiedener Akteur*innen entsteht.

Stuttgart hat sich in den letzten Jahren einen Ruf erarbeitet als Zentrum der Animationswelt und des Trickfilms. Ein Haus des Films und der Medien wird diese Entwicklung stärken. Gleichzeitig geht damit eine städtebauliche Aufwertung an der B14 einher, die durch den Wettbewerb B14 zum Stadtgespräch wurde. Denn sie markiert einen wichtigen Meilenstein für die Verkehrswende und eine urbane Stadtplanung nach menschlichem Maß.

Wir GRÜNE werden weiter am Kulturquartier und dem vielfältigen kulturellen Angebot in der Stadt arbeiten und sich für die in der Stadt diskutierten Projekte wie ein Haus der Kulturen / Lindenmuseum, eine neue Philharmonie oder ein Film- und Medienhaus einsetzen und besonders auch die notwendige Sanierung der Staatsoper nicht aus den Augen verlieren. Wir freuen uns, dass die Bürger*innen des Bürgerforums sich in ihrem Schlussbericht zur Oper für eine Sanierung des Littmannbaus mit einer Kreuzbühne ausgesprochen haben. Das ist der Rückenwind, den die Staatstheater Stuttgart brauchen. Im Ja zu dieser Sanierung sehen wir auch eine eindeutige Absage an Alternativplanungen wie dem Neubau eines Operngebäudes oder gar dem Abriss des Katharinenstifts.

Das Lindenmuseum, eines der größten Völkerkundemuseen in Europa, platzt aus allen Nähten und ist dringend sanierungsbedürftig – für ein neues Haus der Kulturen/Lindenmuseum liegt eine spannende Konzeption für einen „place to see, place to be und einen place to share“ vor. Beides war bereits im Wettbewerb Rosenstein fester Bestandteil. Wir wollen an diesen Planungen dranbleiben und sie weiterentwickeln.

Auch ein neuer Konzertsaal oder eine Philharmonie sind seit Jahren Thema in der Stadtgesellschaft, das durch die Verpflichtung und das Wirken der drei großartigen Dirigenten Teodor Currentzis, Cornelius Meister und Dan Ettinger als Generalmusikdirektoren der drei großen symphonischen Klangkörper in Stuttgart weiter beflügelt werden wird. Hier haben wir im vergangenen Haushalt Finanzmittel für erste Studien beschlossen und der Initiative Konzerthaus Stuttgart Mittel für eine Bedarfsstudie bewilligt.

2020 wurde die John-Cranko-Schule eröffnet, bereits unter den Bedingungen der Pandemie. Aber endlich verfügt die Schule, die zu den großen Schulen der Welt gehört, über moderne und angemessene Unterrichtsräume.

Wir setzen uns schon lange für ein Haus der Kulturen ein und haben dazu auch bereits einiges auf den Weg gebracht: Die Stadtverwaltung geht für eine Machbarkeitsstudie von einem Raumbedarf von 6.500 Quadratmetern für das Haus der Kulturen aus. Einige haben statt eines Neubaus jetzt das Breitling-Gebäude mit nicht einmal 3.000 Quadratmetern ins Spiel gebracht. Ein Haus der Kulturen, das wirklich seiner Bedeutung entsprechend konzipiert wird, benötigt unbedingt einen großen Veranstaltungssaal. Außerdem hat für uns die gemeinsame Konzeption eines Neubaus des Lindenmuseums zusammen mit einem Haus der Kulturen nach wie vor großen Reiz. Für uns ist das ein möglicher kultureller Baustein in prominenter Lage auf A3 im Rosensteinviertel.

Echte Vielfalt, ihre Akzeptanz, ja das Feiern unserer Unterschiede und Gemeinsamkeiten als Menschen bereichern unser aller Leben. Wir Grüne im Stuttgarter Rathaus stehen für eine Gesellschaft, in der jede und jeder sicher und selbstbestimmt leben und lieben kann. Deshalb haben wir in den vergangenen Haushaltsberatungen die CSD Kulturwochen mit 30.000 Euro p.a. neu in die Kulturförderung aufgenommen. Ganz im Sinn der „Vielfaltsverstärkung“ beteiligen wir uns seit etlichen Jahren am CSD-Kulturfestival mit Diskussionsrunden, rund ums Thema wie die LSBTTIQ-Community noch stärker und sichtbarer Teil des Lebens in unserer Stadt werden und welche Schritte die Stadt Stuttgart dabei gehen kann.

Zum öffentlichen Kulturleben gehört für uns GRÜNE ganz klar auch die Clubkultur, die wir immer gerne mit Anträgen und Beschlüssen unterstützen. Um diesem Kulturzweig mehr Bedeutung zu verleihen und zwischen den oft unterschiedlichen Interessen der Stadtgesellschaft zu vermitteln, haben wir für die Stellen für eine*n Nachtbürgermeister*in eingesetzt, was ein voller Erfolg ist.

In den vergangenen Haushaltsberatungen haben wir uns stark gemacht für verschiedenste Kulturbudgets für die Stuttgarter Stadtbezirke. Denn Kultur passiert überall dort, wo Menschen künstlerischen Ausdruck teilen und Gesellschaft kreativ gestalten. In den Stuttgarter Stadtteilen befinden sich zahlreiche Vereine und Initiativen wie beispielsweise der Cannstatter Sonntag um vier e. V., der Kulturkreis Weilimdorf e. V. oder die NaturFreunde Stuttgart e. V., die ihre kulturellen Angebote gezielt an die Bürger*innen vor Ort ausrichten.

Als 2018 der „Bus der Meinungsfreiheit“ – eher bekannt als „Hassbuss“ – in Stuttgart Station machte, ging es uns GRÜNEN und vielen anderen Stuttgarter Organisationen darum, zu zeigen, dass unsere Stadt auch in Zukunft weltoffen und bunt bleibt. Gemeinsam mit 100%Mensch organisierten wir eine Gegendemo unter dem Motto „Vielfalt leben!“.  Wenige Anrufe genügten, um eine Vielzahl unterschiedlichster Stuttgarter Künstler*innen auf die Bühne zu bekommen. Neben Eric Gauthier, der mit einem Flashmob ein Zeichen gegen Rassismus setzte, zeigten auch die Stuttgarter Schauspielhäuser und die Rapper Kwadi und Kwaku oder der Staatsopernchor ihre Solidarität. Als die AfD Landtagsfraktion ein Jahr später die Staatsangehörigkeit und Ausbildungsorte der Künstlerinnen und Künstler in Baden-Württemberg abgefragte, stellten wir uns hinter die Künstler*innen! In unserer Pressemitteilung bekräftigten wir: Denn Kunst und Kultur wie auch die Wissenschaften leben seit jeher vom Austausch, lokal wie global. Wer dies nicht als Reichtum für uns alle begreift, sondern Unterteilungslisten nach Herkunftsländern beantrag, will unsere Stadt isolieren. Das lassen wir nicht zu.

Und auch im Fall der belarussischen Oppositionsführerin, Stuttgarter Bürgerin und Künstlerin Maria Kalesnikava wird deutlich, dass viele Künstler*innen sich aus voller Überzeugung für politische Werte wie Demokratie, Freiheit und Menschenrechte einsetzen. Erst kürzlich wurde ihr für ihren Einsatz für die Demokratie in ihrem Land der Menschenrechtspreis der „Gerhart und Renate Baum-Stiftung“ durch Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D., verliehen. Acht Kundgebungen hat die belarusische Initiative Stuttgart bereits organsiert, um auf die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Belarus aufmerksam zu machen. Auch wir GRÜNE im Stuttgarter Rathaus haben uns 2020 aktiv an der Planung und Umsetzung einer Solidaritätskundgebung mit Maria Kalesnikava auf dem Stuttgarter Schillerplatz beteiligt (siehe Bild).

Nach den schrecklichen Morden in Haunau war für uns GRÜNE klar: es ist wieder Zeit, ein deutliches Zeichen gegen rassistische und fremdenfeindliche Gewalt zu setzen. Gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden von CDU, FrAKTION, SPD, FDP, FW und PULS wollten wir die Morde, Brandstiftungen und körperliche Gewalt in unserer freiheitlichen und vielfältigen Gesellschaft nicht schweigend hinnehmen und verfassten eine Erklärung gegen Hass und Ausgrenzung. Dieser schriftlichen Erklärung verliehen wir auch geschichtsträchtiges Gewicht mit einem gemeinsamen Bild vor dem Hotel Silber, der einstigen Zentrale der Gestapo und Ort des NS-Terrors, der nun ein Stück Erinnerungskultur in Stuttgart ist.

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Endlich ist es soweit: Seit 2008 das Kommunale Kino Stuttgart seine Türen schließen musste, nach Kinosterben, nach 11 Jahren Einsatz des Vereins für ein Haus für Film und Medien und vielen Anträgen und Beschlüssen sind wir einen entscheidenden Schritt weiter

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